Castrum Turglowe
Das Freilichtmuseum Castrum Turglowe ist der Versuch, ein Stück Heimatgeschichte zur lebendigen Veranschaulichung hochmittelalterlicher Lebensweisen vor dem Spiegel archäologisch-historischer Quellen darzustellen. Treffpunkt und Ausgangspunkt für eine gemeinsame Wanderung in längst vergangene Zeiten ist die mittelalterliche Burgruine im Zentrum der Stadt Torgelow. Hier kreuzen sich die Wege von Archäologie und Geschichtsforschung zum ersten Mal in einer urkundlichen Erwähnung des Jahres 1281, als die brandenburgisch-askanischen Markgrafen Otto IV. und Konrad am 14. April auf der Burg Torgelow eine Urkunde für das Kloster Buckow (wahrscheinlich bei Kolberg) signierten. Zahlreiche Fragen stellen sich den Besuchern der Burgruine bereits an dieser Stelle. Verschiedene Antworten werden aber wohl noch lange, vielleicht sogar für immer verborgen bleiben. Dennoch kommen immer wieder neue Erkenntnisse zutage, die es dem Geschichtsvermittler ermöglichen, ein ständig zu aktualisierendes Bild davon zu geben, wie sie gewesen sein könnte, die Welt eines Torgelowers im Jahre 1281. Selbstverständlich kann ein wie auch immer geschaffenes Bild vom Mittelalter nur unvollständig sein, zumal eigentliche archäologische Untersuchungen im Umfeld der Burgruine noch ausstehen und die Geschichtsquellen diesen Teil Vorpommerns nur gelegentlich streifen. Und so ist das Castrum Turglowe gewissermaßen ein Blick in graue Vorzeit und ein recht authentisch nachvollzogener Zeitsprung, der die Lebensart, die Musik, die Speisen, Bräuche und Sitten, die Architektur und die Kleider dieser Epoche in den Mittelpunkt rückt und anschaulich vermittelt. Für die Besucher wird das ausschweifende und zuweilen als rau beschriebene Leben der Ritter des 13./14. Jahrhunderts in die Gegenwart zurückgeholt. Ritterturniere zu Pferde, Spielszenen auf dem Turnierplatz, Handwerkspräsentationen sowie Handel mit Tonkrügen oder Korbwaren sind nur einige der Aktionen, die bei den alljährlichen Großveranstaltungen wie etwa zu Pfingsten oder zum Burgfest jeweils im August zum Zuschauen und Mitmachen einladen. Und natürlich wird auch das älteste Gebäude Torgelows, die mittelalterliche Burgruine, mit in das Geschehen einbezogen. Im Obergeschoss der auf dem Gelände befindlichen Villa, in der auch die Touristeninformation untergebracht ist, gibt es eine beeindruckende multimediale Ausstellung über das Leben des brandenburgischen Markgrafen Otto IV. Im Café „Castrum“ lässt sich zu den Festen frisch gebackener Kuchen genießen und in regelmäßigen Abständen sind auch Ausstellungen des Torgelower Kunstvereins in diesen Räumen zu sehen. Das Castrum Turglowe ist mittlerweile auch beliebtes Reiseziel für Schulklassen, die im unmittelbaren Umfeld optimale Unterbringungsmöglichkeiten in der internationalen Jugendbildungsstätte vorfinden.
58 Betten in verschiedenartigen Schlafräumen, Gruppenräume für geselliges Beisammensein, ein großzügig gestalteter Frühstückssaal und Kleinsportanlagen bieten ausreichend Kapazität, um z. B. zwei Schulklassen gleichzeitig komfortabel unterzubringen.
Multimediale Ausstellung
Die multimediale Ausstellung in der Villa von Torgelow, Friedrichstraße 1, wurde, gefördert durch Leader und der Stadt Torgelow, 2013 geöffnet. Sie stellt das Leben von Otto IV, Markgraf von Brandenburg dar und gibt in mehreren Dioramen Einblicke in das Leben eines Adligen im 13. Jahrhundert. Otto der IV verbrachte seine Tage auf seinem Jagdschloss in Torgelow - die Burgruine - um in unseren Wäldern zu Jagen. Er hinterließ uns die Überreste des askanischen Jagdschlosses, welches heute zu einem Wahrzeichen von Torgelow geworden ist.