„Der Bau des Hauses für Töpfer und Ziegler als Schwellenständerbau im Handwerksviertel“
Das Leitprojekt „Ausbau des Mittelalterzentrums „CastrumTurglowe“ wurde von der LAG „Stettiner Haff“ als förderwürdig befunden. Mit der Nachgestaltung historischer Häuser soll die Attraktivität des Mittelalterzentrums für die Besucher erhöht und die Geschichte des Mittelalters besser veranschaulicht werden. Schulklassen und Gruppen soll mit dem Bau des Hauses des Töpfers und Zieglers auch die Möglichkeit der Mitarbeit gegeben werden. Für die Rekonstruktion eines solchen Gebäudes sind umfangreiche planerische, statische und Vorbereitungsarbeiten erforderlich, bevor überhaupt mit dem Bau begonnen werden kann, was auch einen hohen finanziellen Aufwand beinhaltet, welcher durch die Stadt Torgelow nicht allein aufzubringen ist. Aus diesem Grund stellte die Stadt Torgelow am 26.05.2008 einen Antrag auf Förderung. Das Amt für Landwirtschaft bewilligte mit Zuwendungsbescheid vom 22.07.2009 gemäß der Richtlinie für die Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung (ILERL M-V) eine Zuwendung in Höhe von 13.445,38 € für Planungs- und Vorbereitungsarbeiten. Mit den durch diese Förderung möglich gewordenen Planungs- und Vorbereitungsunterlagen, welche durch das Architekturbüro Harms, das Ingenieurbüro für Baustatik und Baukonstruktion Dipl.-Ing. H.-P. Rehm erstellt wurden, ist es jetzt möglich das Haus des Töpfers und Zieglers als Schwellenständerbau im Handwerksviertel zu rekonstruieren. Einen wesentlichen Beitrag zur Vorbereitung dieser historischen Konstruktion leisteten auch der Archäologe Eric Zehmke sowie der Verein „Ukranenland Historische Werkstätten e. V“.
Nachdem im Jahr 2008 die Planung und Vorbereitung des Teilprojektes „Haus des Töpfers und Zieglers“ durch die LAG „Stettiner Haff“ mit Fördermitteln aus dem Programm LEADER ermöglicht wurde, konnte im Jahr 2009 auf der Grundlage der erarbeiteten Planungsunterlagen, nach Erteilung der Baugenehmigung am 06.04.2009, mit der Rekonstruktion des Hauses begonnen werden. Mit dem Bau des Hauses des Töpfers und Zieglers als zweigeschossiger Schwellenständerbau mit Keller soll das Bild von den Lebensverhältnissen im „Castrum Turglowe“ zur Zeit der ersten Erwähnung im Jahre 1281 weiter ergänzt werden. Ausgangspunkt für die Rekonstruktion sind Kellerfunde aus dem 13. Jahrhundert in Greifswald und Pasewalk. Das „Haus des Töpfers und Zieglers“ fügt sich harmonisch in das bereits bestehende Ensemble ein. Sowohl die Lebensverhältnisse, als auch die Handwerkskunst im Mittelalter werden durch dieses Gebäude eindrucksvoll dargestellt.
Mit diesem Projekt wird mit den verschiedenen Verarbeitungsweisen von Ton eine weitere Möglichkeit für die Arbeit mit Schulklassen und Gruppen eröffnet. Der Bau des Hauses wird durch den Verein „Ukranenland – Historische Werkstätten e. V.“ mit großem Engagement und viel ehrenamtlicher Arbeit realisiert. Zur Finanzierung dieses umfangreichen und handwerklich sehr anspruchsvollen Projektes stellte die Stadt Torgelow am 01.09.2008 einen Antrag auf Förderung auf der Grundlage der Richtlinie für die Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung (ILERL M-V). Das Amt für Landwirtschaft Ferdinandshof bewilligte mit Zuwendungsbescheid vom 25.03.2009 Fördermittel in Höhe von 65.546,22 €. Nach kurzer Bauzeit konnte im „Castrum Turglowe“ am 28.08.2009 Richtfest im Haus des Töpfers und Zieglers gefeiert werden. Als nächster Schritt erfolgte die Dacheindeckung mit Holzschindeln. Abschließend wurde das Fachwerk gemäß der damaligen Bauweise mit Weidengeflecht und Lehm ausgefacht.